20071004

Vesper

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Die Vesper ist das Abendgebet der Kirche; sie hat große Ähnlichkeit mit den Laudes sowohl im Aufbau als im Grundgedanken. Die Kirche blickt zurück auf den vergangenen Erlösungstag mit all den Erlösungsgnaden - und dankt innig. Die Vesper ist ein Dankgebet. Dank ist der Hauptgedanke; den Höhepunkt bildet das 'Magnifikat': das große Dankgebet der Kirche. Die Kirche oder die Seele ist die Redende und legt ihre Dankgefühle dem höchsten Geschöpf Maria in den Mund. Der Stundengedanke ist: Dank für den vergangenen Erlösungstag, sowohl in der Seele als auch in der Kirche, Dank für alle Erlösungsgnaden. In der Vesper können wir auch noch einen heilsgeschichtlichen Hintergrund finden: das letzte Abendmahl. Es war ja um diese Zeit, in der man die Vesper betet, da saß Christus mit seinen Aposteln beim letzten Abendmahl; deshalb können wir die Vesper auch mit der heiligen Eucharistie in Verbindung bringen; und in der Tat, eine ganze Anzahl von Vesperpsalmen sind eucharistische Lieder oder lassen sich leicht auf die heilige Eucharistie deuten: besonders die so genannten Hallelpsalmen (112-117) wurden beim letzten Abendmahl gebetet, die Gradualpsalmen (119-131) sind Wallfahrtslieder nach dem Tempel. Das Abendmahl ist selbst wieder Vorbild des himmlischen Mahles. Die Vesper ist allerdings gegen die Laudes im Nachteil: während die Laudespsalmen ausgewählte Lieder enthalten, folgen die Psalmen der Vesper ganz nach der Reihe; wir haben daher keineswegs lauter Danklieder, wie wir erwarten möchten.

Quelle

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