20070830

Das roemische Martyrologium

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Das römische Martyrologium ist ein Buch um das sich die Beuroner Benediktiner verdient gemacht haben. Auf dem Umschlag wird das Buch folgendermaßen gepriesen:

"Als unerschöpflicher Schatz lebendiger Beispiele für heroisches Christentum aller Zeiten leistet das Martyrologium nicht nur einen wichtigen Dienst in klösterlichen Gemeinschaften, sondern ist auch bestens zum Vorlesen in der Familie und zum Nachschlagen geeignet.
Dass dieses Heiligenverzeichnis so viele begnadete Menschen auch unseres Jahrhunderts und unserer Tage lebendig vor Augen führen kann, ist der stärkste Beweis für die ungebrochene Jugendkraft der Kirche, die zu keiner Zeit ohne Heilige ist.
In das Martyrologium, ursprünglich Verzeichnis der Martyrer, wurden schon in der frühen Kirche auch jene Heiligen aufgenommen, die durch vollkommene Hingabe an Gott, ungewöhnliche Opfer und Leiden  Zeugen Gottes wurden. Heute fügt die Kirche fortlaufend die Namen derer hinzu, die offiziell heilig gesprochen werden."

Unterhalb des Absatzes zu Franz Jägerstätter finden Sie drei Lesungen aus dem römischen Martyrologium, nämlich für den 7., 8. und 9. September.

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Franz Jägerstätter wird am 26. Oktober 2007 (dem österreichischen Nationalfeiertag) in Linz selig gesprochen.
Seit 1997 läuft das Verfahren zur Seligsprechung des Innviertler NS-Gegners und Wehrdienstverweigerers Franz Jägerstätter der 1943 von den Nazis hingerichtet wurde.
Die Sommervollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell würdigte Jägerstätter als 'Märtyrer des Gewissens' und als 'Zeugen der Seligpreisungen der Bergpredigt'.
Die Feierlichkeiten und Zeremonien werden in Linz, Oberösterreich stattfinden.

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7.SEPTEMBER
Zu Troyes in Frankreich der hl. Diakon Nemörius und seine Leidensgenossen. Der Hunnenkönig Attila ließ sie töten.
Zu Nikomedien der Heimgang des heiligen Blutzeugen Johannes. Als er die grausamen Erlasse wider die Christen auf dem Marktplatz angeschlagen sah, riß er sie in feurigem Eifer für den Glauben ab und zerfetzte sie. Dies wurde den Kaisern Diokletian und Maximian hinter bracht, die gerade in der genannten Stadt weilten. Da befahlen sie, alle erdenklichen Grausamkeiten an ihm zu erproben. Mit freudigem Antlitz und frohen Mutes ertrug dies der edle Mann und kein Zeichen von Traurigkeit war an ihm zu bemerken.
Zu Cäsarea in Kappadözien der heilige Blutzeuge Eupsychius. Er wurde unter Kaiser Hädrian als Christ angeklagt und in den Kerker geworfen. Doch bald wurde er wieder freigelassen. Nun verkaufte er sein Vatererbe und verteilte den Erlös unter die Armen und an seine früheren Ankläger, als seien sie seine Wohltäter gewesen. Daraufhin wurde er erneut gefangen genommen. Da er den Götzen nicht opfern wollte, wurde er grausam zerfleischt und mit dem Schwert durchbohrt. Unter dem Richter Sapritius erlitt er so das Martyrium.
Zu Pompejöpolis in Cilicien der heilige Blutzeuge Sozon. Er wurde unter Kaiser Maximiänus ins Feuer geworfen und gab so den Geist auf.
Zu Aquileja der heilige Märtyrer Anastäsius.
Beim alten Alexia, im Gebiet von Autun, die heilige Jungfrau und Blutzeugin Regina. Sie musste unter dem Prökonsul Olybrius Kerker, Folter und Fackelbrand erdulden. Schließlich wurde sie enthauptet und ging so zum himmlischen Bräutigam ein.
Zu Orleans in Frankreich das Hinscheiden des heiligen Bischofs Evörtius. Er war zuerst Sübdiakon der Römischen
Kirche und wurde dann von Gott selbst durch die Erscheinung einer Taube zum Bischof der genannten Stadt bestimmt.
In Frankreich der heilige Bischof und Bekenner Augustälis.
Zu Cäpua der heilige Bischof Pämphilus.
Im Gebiet von Paris der heilige Priester und Bekenner Clodoäldus.

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8. SEPTEMBER
Die Geburt der seligen, allzeit jungfräulichen Gottesmutter Maria. -
Ferner der heilige Blutzeuge Hadriänus. Sein Heimgang ist am 4. März verzeichnet; sein Fest aber wird heute besonders gefeiert, am Tage, da sein heiliger Leib nach Rom übertragen wurde.
Zu Valencia in Tarragona der Heimgang des heiligen Bischofs und Bekenners Thomas von Villanöva, aus dem Orden der Augustinereremiten. Er zeichnete sich aus durch eine brennende Liebe zu den Armen. Papst Alexander VII. hat ihn heilig gesprochen. Sein Fest wird am 22. September gefeiert.
Zu Alexandrien die heiligen Blutzeugen Ammon, Theöphilus, Neoterius und zweiundzwanzig Gefährten.
Zu Antiochien die heiligen Märtyrer Timötheus und Faustus.
Zu Gaza in Palästina als heilige Blutzeugen die Brüder Eusebius, Nestabus und Zeno. Zur Zeit Julians des Abtrünnigen fiel eine Schar Heiden über sie her, riß sie in Stücke und tötete sie.
Eben dort der heilige Blutzeuge Nestor. Er wurde unter demselben Kaiser ebenfalls von wütenden Heiden grausam gepeinigt, bis er den Geist aufgab.
Zu Rom der heilige Papst und Bekenner Sergius I.
Zu Freising der heilige Korbinian, der erste Bischof dieser Stadt. Vom heiligen Papst Gregörius II. geweiht und mit der Predigt des Evangeliums betraut, wirkte er in Frankreich und Deutschland mit großem Erfolg. Berühmt durch Tugenden und Wunder entschlief er im Frieden.
Zu Neukarthago in Südamerika der heilige Bekenner Petrus Claver, Priester der Gesellschaft Jesu. Mit Staunens
werter Selbstverleugnung und ungewöhnlicher Hingabe wirkte er mehr als vierzig Jahre lang unter den Negersklaven und spendete etwa dreihunderttausend mit eigener Hand das Sakrament der Taufe. Papst Leo XIII. nahm ihn in die Zahl der Heiligen auf und erklärte und bestimmte ihn zum besonderen himmlischen Schutzherrn der Negermissionen.
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9. SEPTEMBER
Zu Nikomedien das Leiden der heiligen Blutzeugen Dorötheus und Gorgönius. Obwohl sie bei Kaiser Diokletian die höchsten Ehrenämter innehatten, gaben sie ihrem Abscheu gegen die Christenverfolgung Ausdruck. Da ließ dieser sie in seiner Gegenwart foltern und mit Geißeln am ganzen Körper zerfleischen. Darauf wurden sie am Unterleib zerschunden, mit Essig und Salz eingerieben und über einem Rost gebraten. Schließlich wurden sie erhängt. Nach geraumer Zeit wurde der Leib des heiligen Gorgönius nach Rom gebracht und an der Latinischen Straße beigesetzt. Von da wurde er später in die Basilika Sankt Peter übertragen.
Im Sabinergebirge, dreißig Meilen von der Ewigen Stadt entfernt, die heiligen Blutzeugen Hyacinthus, Alexander und Tibürtius.
Zu Sebäste in Armenien der heilige Severiänus. Er war unter Kaiser Licinius Soldat und besuchte häufig die bekannten Vierzig Märtyrer, als sie im Gefängnis lagen. Darum wurde er auf Befehl des Statthalters Lysias mit einem Felsblock an den Füßen aufgehängt, mit Stöcken geschlagen und mit Geißeln zerfleischt. Unter diesen Martern gab er den Geist auf.
Am gleichen Tage das Leiden des heiligen Straton. Um Christi willen wurde er an zwei Bäume gebunden und auseinander gerissen. So erlitt er das Martyrium.
Ferner als heilige Märtyrer die Brüder Rufinus und Rufiniänus.
In der Gegend von Therouanne in Frankreich der heilige Bischof Audomärus.
Im Kloster Clonmacuoise in Irland der heilige Priester und Abt Queränus.

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Quelle, bzw. Literaturnachweis:
Das Römische Martyrologium,
übersetzt von den Benediktinern der Erzabtei Beuron,
Dritte neu bearbeitete Auflage,
Regensburg, 1962.


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